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    SdN · angelegt
     

    Prinzipiell bin ich dafür - allerdings müsste der Vorschlag weiter ausdifferenziert werden:

    Neben der schon bestehenden Möglichkeit von Leserbriefen, Kommentaren etc. müsste eine eigene Instanz eingerichtet werden, auf denen Bürgerinteressen artikuliert und diskutiert werden können.

    Die Frage ist, welche Verbindlichkeit diese Instanz haben sollte: Ab welcher Beteiligung und ab welcher Zustimmungsrate müsste eine Rundfunkanstalt Vorschläge aufgreifen oder umsetzen?

    Mal abseits der zugegebenermaßen zynischen Überlegung, dass mit Blick auf die Quoten einem Böses schwant, beschneidet diese Idee imho die journalistische Freiheit. Viele politischen Formate, denen wir wichtige Erkenntnisse verdanken, existieren auch aufgrund der Tatsache, dass nicht die Meinung des Intendanten oder der Quotendruck über die Ausstrahlung entscheiden.

    Ich weiß nicht, wie die Entscheidung der Mehrheit der Zuschauer bei der Frage zwischen einer Doppelfolge Lindenstraße und Weltspiegel ausfiele. Der Vergleich der quotenorientierten "News" der Privaten und der davon vergleichsweise unabhängigen Nachrichten der ÖR stimmt mich pessimistisch.

    Ich denke, dass eine internetbasierte Bürgerbeteiligung entweder den typischen digital divide zwischen den Bessergebildeten und der Bevölkerungsmehrheit aufweist (und aufgrund geringer Partizipation nicht aussagekräftig ist), oder eine Boulevardisierung mancher Sendungen zur Folge hätte.

    Trotzdem teile ich die Auffassung, dass ein gebührenfinanziertes Fernsehen sich zumindest der Diskussion stellen muss. Entscheidend ist, was in welchem Maße dann Entscheidungen mitgestalten darf. Nicht nur hinsichtlich des Programmes, sondern auch in Bezug auf die verantwortlichen Personen. Wenn wie derzeit Politiker über die Besetzung von Posten entscheiden (Brender), wäre die Befragung der Bürger ein Fortschritt.